Trail Challenge Drielandenpunt Vaals (NL)
"Nein, das muss doch nicht sein!" redete ich mit mir selbst während der Fahrt nach Vaals, zum Start des Drielandenpunt Trails. Das "Nein" bezog sich auf den Regen, der gepaart mit stürmischem Wind die Wischerblätter des Autos an ihre Leistungsgrenze brachte. So hatte ich mir den Lauf-Saisonauftakt 2019 sicher nicht vorgestellt. Auf dem Parkplatz checkte ich schnell noch mal die Wetterlage. Das Regengebiet gedachte nicht daran in den nächsten Stunden abzuziehen. Nach der Fütterung der Parkuhr war ich das erste mal ziemlich nass. Jetzt wäre umkehren auch Quatsch..., also los und die Startunterlagen geholt.
Die Trail Challenge Drielandenpunt gehört zur belgisch / niederländischen "runners' lab Trailrun Series" und bietet 3 Strecken an. 30, 21 und 11 km mit 1.090, 790 bzw. 420 hm gespickt. Für die 30 km hatte ich mich entschieden und startete somit um 11.00 Uhr in das feuchtfröhliche Vergnügen, das mit mir 240 Läufer finishen würden (21 km 353 und 11 km 222 Finisher). Also eine nicht ganz so kleine aber trotzdem, dass sei vorweggenommen, eine feine, liebevoll und familiär organisierte Veranstaltung.
Vom Start weg ging es zunächst einmal asphaltiert zum höchsten Punkt des Nachbarlandes, nur um im Downhill die gewonnene Höhe gleich wieder zu verlieren. Was danach folgte ist sicher auch in trockenem Zustand ein grandioser Trail, der in stetigem Auf und Ab durchs Gelände führte, wobei nur kurze Passagen auf befestigten Wegen verliefen. Zwei weitere Male wurde der Drielandenpunt dabei noch überquert, woher auch die für die Kürze der Strecke doch verhältnismäßig vielen Höhenmeter resultierten.
Anfangs sah ich mich noch vor, nicht in die größten Schlammlöcher hineinzutreten, aber irgendwann war dies eh sinnlos und es gab nur noch den direkten Weg hindurch. Froh war ich, die GTX-Schuhe mitgenommen zu haben, denn, so war ich zwar unvermeidlich völlig verdreckt und durchnässt als ich das Ziel erreichte, hatte aber trockene Füße!
Die Trails waren nicht wahnsinnig technisch anspruchsvoll, wobei einige Stücken doch recht wurzelig und damit in der Nässe etwas tricky waren. Manche Pfade waren zu regelrechten Bächen mutiert, die farblich von lehmig gelb bis tiefschwarz in Erscheinung traten. Mit meinen mitgeführten Stöcken gehörte ich zwar zu einer Minderheit, hatte aber im Downhill und im steilen Uphill dadurch so einige Vorteile und kam letztendlich auch sturzfrei über den Kurs.
Den Zahn, die Strecke unter 3 Stunden zu finishen, bekam ich schon bald beim Blick auf meine Kilometerzeiten gezogen. Unter trockenen Bedingungen sicher kein Riesenproblem, in der kräfteraubenden Schlammschlacht aber für mich nicht praktikabel. So war ich mit Platz 152 in 3:19:24 Std. doch recht zufrieden. Meine Hochachtung gilt dem Sieger Tim de Beukelaer (2:21:37 Std.) und der Siegerin Sofie Claus (2:39:11 Std., ges. Platz 29!!!).
Freuen konnte ich mich im Ziel über meinen Fanclub. Kerstin, Maria, Pim und Edda störten sich nicht am Sauwetter und nahmen mich herzlich in Empfang. So wie ich aussah und so wie es immer noch schüttete und stürmte, war an einen folgenden Cafébesuch nicht zu denken. Nur rein ins warme Auto und sobald als möglich unter eine heiße Dusche....
Alle Informationen zur Trail Challenge Drielandenpunt findet ihr hier!